Caring Communities: Miteinander statt nebeneinander!

Als ich vor einigen Monaten den Auftrag bekam, mich mit dem Thema „Caring Communities“ zu beschäftigen, konnte ich mir eher wenig darunter vorstellen. Auch die Übersetzung in „Sorgende Gemeinschaften“ half mir zunächst nicht wirklich weiter.

Viele Artikel, Literatur- und Internetrecherchen später habe ich die Caring Communities als spannendes Konzept kennengelernt. Spätestens seit der Coronapandemie haben viele Menschen gespürt, wie wichtig soziale Kontakte sind. Doch diese fehlen oft, vor allem im Alter.

Unsere Gesellschaft wird immer mobiler; Menschen ziehen oft um, durchlaufen verschiedene Arbeitsstellen an unterschiedlichen Orten. Familienstrukturen brechen auf und fügen sich neu zusammen. Das alles führt häufig dazu, dass die Familie nicht mehr automatisch als natürliche (Pflege-)Ressource bereitsteht. Nur noch selten leben mehrere Generationen einer Familie im selben Ort oder sogar im selben Haus, wie es früher üblich war.

Einsamkeit im Alter ist ein weit verbreitetes Phänomen und nur eines der Probleme, die durch Caring Communities „angegangen“ werden können. In einer „Sorgenden Gemeinschaft“ stehen die Sorge umeinander und das Achten aufeinander im Fokus: Wie nehmen wir die Menschen in unserer Nachbarschaft wahr? Was wissen wir voneinander? Bereits ein kurzer Besuch kann für einen einsamen Menschen ein wichtiger, wirklicher Lichtblick sein.

Das Ziel von Caring Communities ist es, dass Menschen nicht nebeneinander her, sondern miteinander leben. Dazu gibt es bereits diverse Projekte. Diese haben ganz unterschiedliche Zielgruppen im Blick. Doch es geht immer darum, Gemeinschaft entstehen und wachsen zu lassen, die füreinander Sorge trägt.

Oft sind es bereits Kleinigkeiten, die unseren Mitmenschen viel bedeuten. Durch Caring Communities soll ein anonymes „Nebeneinanderher-Leben“ vermieden werden. Mit offenen Augen für die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen durch die Welt zu gehen, kann schon helfen zu sehen, wo jemand vielleicht Kontakt, Zuspruch, ein Gespräch benötigt.

Wir alle können etwas tun – und davon auch profitieren: Denn Freude und Gemeinschaft zu schenken ist zum Glück keine Einbahnstraße.

Bild/Quelle: Hana Busing on Unspalsh

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